Dawson City – Chicken – Tok – Delta Junction – Denali Highway - Denali National Park  - Healy - Denali State Park
(31.7. – 8.8.2019)

In Dawson City erinnern die bunten aus Holz gebauten Häuser an die Zeit, als das Städtchen das Zentrum des Goldrausches im Yukon war. Die Spuren des Goldabbaus, der immer noch betrieben wird, sind überall sicht- und spürbar (riesige Kiesberge). Werden die Häuser zu stark beheizt, sinken sie in die Permafrostböden ein, das Ergebnis sind schiefe, eingesunkene Gebäude.

Bei einem Ausflug auf den Midnightdome geniessen wir die Abendsonne und die Aussicht. Mit jungen amerikanischen Overlandern fachsimpeln wir über Ausrüstung und Stellplätze. Alphie erhält – wiedereinmal – grosse Aufmerksamkeit.

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Gesucht: Internet (stark und schnell)
Schnelles Internet in Dawson City zu finden ist nicht einfach. Das Netz des Campgrounds wurde gehackt und ist ausser Betrieb, jenes im Visitor Center ist infolge Überbeanspruchung von vielen Travellern vollkommen überlastet. Eva ist im ganzen Städtchen unterwegs und findet im College das Gesuchte: schnelles, starkes Internet, keine anderen Nutzer. Unser Bericht ‚Tuktoyaktuk‘ ist somit im Hui fertiggestellt und veröffentlicht. Wer sucht, der findet manchmal…

The Sourtoe
Im Down Town Hotel Saloon wird jeden Abend von neun bis elf der ‚Sour Toe‘ serviert: ein Drink, in dem ein echter menschlicher Zeh schwimmt, der nicht verschluckt werden darf. Bei einem Augenschein – wir degustieren ein Bier und einen Cidre - entschliessen wir uns, an dieser doch sehr touristischen Abzocke nicht teilzunehmen…

Nächtliche Überraschung
In der zweiten Nacht in Dawson City übernachten wir, wie einige andere Overlander, auf dem Parkplatz des Visitor Centers. Alles gut, alles ruhig. Um halb vier Uhr wecken uns Stimmen und wegfahrende Autos. Betrunkene Nachtschwärmer auf dem Heimweg? Da klopft es und eine laute Stimme ruft: “Hey, hey, there is a fire, you better put your rig on the street“! Erschreckt öffnen wir die Rollos und tatsächlich, direkt vor uns brennt ein Auto lichterloh. Thomas hüpft in seine Jeans und manövriert Alphie aus der Gefahrenzone. Die Feuerwehr, deren Sirenen wir bereits hören können, benötigt für die Löscharbeiten den Platz. Nichts passiert, aber der Schrecken sitzt uns in den Knochen.

Top of the world highwy
Der Name ist Programm: die Strasse führt mehrheitlich über Bergrücken, die Aussicht ist rundum phantastisch. Wir staunen und geniessen. Der Grenzübertritt in die USA könnte problemloser nicht sein und schon sind wir in Alaska, auf dem Weg nach Chicken. Einige windschiefe Goldgräberholzhüttchen beherbergen ein Café und einen Saloon. Mit Claudia, Christoph und Berner Sennenhund Emil, Schweizern, die in Vancouver wohnen und arbeiten, verbringen wir einen lustigen, feucht fröhlichen Abend. Das Bier in Alaska schmeckt sehr gut.

Alle Wege führen über Tok . Der kleine Ort ist eine wichtige Kreuzung der Highways in Alaska. Über Delta Junction, dem Ende des Alaska Highways, geht es weiter zum Denali Highway, einer 216 Kilometer langen, nur teilweise asphaltierte Strasse. Kaum Autos, keine Lastwagen aber viel Gravel und Schlaglöcher, wir nehmen’s gelassen. Trotz des anfänglich schlechten Wetters ist die Aussicht auf einen Teil der Alaska Range (schneebedeckte Dreitausender, Gletscher und Gletscherlandschaften) atemberaubend.

Das Visitor Center des Denali National Parks ist komplett überlaufen. Es regnet und es ist kalt. Es fehlt uns die Lust, für 120 Dollar während einer achtstündigen Busfahrt mit vielen Anderen zu erfahren, dass der Denali (mit über 6‘000 Metern der höchste Berg der Alaska Range) wie so oft nicht zu sehen ist. Wir fahren weiter nach Healy, wo wir dem Schulbus aus dem tragischen Film ‚Into the wild‘ einen Besuch abstatten. Das direkt nebenan gebraute lokale Bier schmeckt uns sehr gut und lenkt vom schlechten Wetter ab. Übernachtet wird in einer aufgegebenen Kiesgrube, welche von einigen locals als shooting range verwendet wird. Wir stehen nicht in der Schusslinie.

Bei schönstem Sonnenschein kehren wir nochmals in den Denali National Park zurück, sind auf einem Trail - mit vielen Anderen zum Teil in Flip-Flops (!) unterwegs und stellen fest, es hat einfach zu viele Leute. Nach dem starken Regen spriessen die Pilze überall aus dem Waldboden, ein schönes buntes Bild.

Der Abstecher in die Schlittenhundeschule/-zucht lässt Erinnerungen an unsere Hunde (Zara, Baika…) wach werden. Die Hunde werden hier an kurzen Ketten gehalten, in der Schweiz wäre das nicht möglich. Die Erklärung der Ranger: "they are working dogs, no pets."

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Auf dem Weg in den Denali State Park kommen wir an vielen View Points auf den berühmten Berg vorbei.

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Randbemerkung: überall in Alaska sind Jagd- und Fischerhütten zu finden, mit entsprechenden sanitären Anlagen. Da erhält der Ausdruck 'outdoor activity' eine neue ungewohnte Note.

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Was suchen Grizzlys in der kleinen Schweiz?

5 comments

  1. Freut uns sehr, dass euch der Abend in Chicken auch gefallen hat! Wir wünschen euch weiterhin eine wunderschöne Reise mit tollen Abenteuern! Meldet euch, wenn ihr in North Vancouver seid! Liebe Grüsse und häbet Sorg! Claudia, Christoph und Emil

  2. Liebe Eva, lieber Thomas
    Eure Erlebnisse sind ja wirklich sehr eindrücklich! Ganz grosses Kompliment für eure tolle Internetseite mit den spannenden Reiseberichten und den schönen Fotos. Ich wünsche euch weiterhin viele wunderschöne Eindrücke, interessante Erlebnisse und Begegnungen und eine gute Fahrt und bin gespannt auf eure weiteren Berichte.
    Herzliche Grüsse von
    Nicole

  3. Sali zämme
    Euri Bricht töne super. Wünsch Euch wytterhin viil Glück, e tolli Fahrt mit gewaltige Yydrügg, viilne Bekanntschafte und schöne Erinnerige.
    härzligi Griess
    Barbara

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