Anchorage – Glennhighway – Wrangel-St. Elias National Park – Valdez
(8.8. – 16.8.2019)

Für alaskische Verhältnisse ist es sehr heiss, mehrere Tage um 25 Grad und ein leichtes Lüftchen. Für uns ideales Wanderwetter, hier Hitzewelle. In Anchorage stehen wir am pazifischen Ozean, ‚coast to coast complete‘! Wir bummeln durch die überschaubare Innenstadt, Souvernierläden, Bars. In einer Nebenstrasse entdecken wir ein italienisches Restaurant, das offensichtlich Pizzen aus dem Holzofen anbietet. Wir leisten keinen Widerstand und geniessen die beste Pizza, die wir je ausserhalb von Italien (na ja, auch ausserhalb der Schweiz) gegessen haben.

ATV
Neben dem üblichen Strassennetz gibt es in Alaska ein weitverzweigtes und bis tief in die Wildnis reichendes All-Terrain-Vehicle (z.B. Quads) Naturwegenetz. Dieses wird rege für die Jagd oder zum Erreichen von Fischfanggründen genutzt. Die Jagdsaison hat Mitte August begonnen, da gibt es für die Alaskianer kein Halten mehr, jedes Auto hat mindestens ein ATV im Anhänger aufgeladen und ist auf dem Weg in die Wildnis. Bei dieser Jagdversessenheit ist es nicht verwunderlich, dass kaum Tiere zu sehen sind. Am Knickriver stehen wir direkt am Fluss neben einer vierköpfigen Familie, die mit drei Quads, geladen im Wohnraum ihres Camp-Anhängers, anreist. Unsere beiden Jungs hätten früher bei einem Quadausflug ebenfalls sehr viel Spass gehabt.

Auf dem Glennhighway kreuzen uns viele Miet-Womos. Wir werden ab und zu enthusiastisch gegrüsst,  und gehen davon aus, dass es Schweizer Reisende sind.

An einem iOverlander-Standplatz (APP) lernen wir Katja und Dave aus der Schweiz, unterwegs mit einem Toyota-Highlux-Bimobil, kennen. Wir plaudern bis spät in die Nacht und schauen den wenig erfolgreichen einheimischen Fischern zu.

Im Wrangel-St- Elias National Park (dem grössten der USA) führt der nichtasphaltierte 100 Kilometer lange McCarthy-Highway (viel Wellblechpiste und Schlaglöcher, noch mehr Staub) direkt zu einer ehemaligen Kupfermine in Kennicott, deren einzigartigen roten Gebäude weithin zu sehen sind.  Das Ende der Strasse befindet sich nicht am Ziel, die letzten sieben Kilometer sind nur mit kostenpflichtigem Shuttle oder zu Fuss im Staub zu überwinden. Wir nehmen das Shuttle (wiedermal eine Abzocke!) und besichtigen die noch vorhandenen Gebäude. Bei schönstem Sonnenschein wandern wir über den Rootgletscher, hören das Schmelzwasser und sehen Steine aus Schutthügeln hinunterfallen, die bei näherer Betrachtung aus Eis bestehen. Sehr beeindruckend!

In Valdez, auch als kleine Schweiz bezeichnet, warten wir bei einer Lachstreppe stundenlang erfolglos auf die angeblich hungrigen Grizzlys. Bei einem Bier beobachten wir abends Fisher, die ihren Fang ausstellen, es geht wiedermal darum,  wer den Grössten hat… Auf der Lu-Lu-Belle, einem Exkursionsschiff, erkunden wir den Prinz-William-Sound. Die Unglücksstelle am Bligh-Riff, wo 1989 die Exxon-Valdez eine katastrophale Ölpest verursacht hat, stimmt uns nachdenklich. Wir sehen viele Tiere und Vögel und stellen fest, dass sich das Ökosystem glücklicherweise weitgehend erholt hat.

Nach stundenlanger Fahrt, es wird immer kälter, sehen wir die riesige Abbruchkante des Columbiagletschers. Unser Kapitän führt uns direkt an die Kante heran und wir stecken zeitweise im Eis fest.

‚Inside or not‘, ist bald die Frage.

2 comments

  1. Hey liebi Nachbarn,

    Mir läse immer wider euri spannende Erlebnis im Blog mit und wünsche euch witerhin spannendi Erlebnisse. Sit 3 Wochen sind mir au uf unserer 3-Monate Reise und dervo knapp 5 Woche in Island. Sit 12 Täg hei mir do unglaublichs Wetterglück (also immer wider Sonne – vom Wind rede mir jetzt nid…). Mir hei au en chline Blog wenn ihr Lust zum ineluege händ: http://daja.blog
    GLG Dani & Janine

    1. Liebe Nachbarn,

      das freut uns von Euch zu hören. Gerne verfolgen wir auch Eure Seite.
      Wir wünschen Euch tolle Erlebnisse und allzeit Safe travel.
      Herzliche Grüsse aus Tok Alaska
      Eva u. Thomas

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