29.6. – 15.7.2022

Zorritos – Guayaquil – Mantnita – Salango – Puerto Lopez – Machalilla – Puerto Cayo – Guayaquil

In Ecuador konnte sich die Regierung mit den Demonstrierenden auf generell gültige Treibstoffpreise einigen, was zur Beendigung der Strassenblockaden geführt hat. Nach fünf gemütlichen etwas beengten Tagen im Swiss Wassi mit anderen Reisenden aus Frankreich, USA, und der CH reisen wir Richtung Ecuador.

Der Grenzübertritt ist problemlos aber wie alles hier in Südamerika unorganisiert und chaotisch. Man muss sich Durchfragen, steht an falschen Kolonnen an und nichts ist ordentlich angeschrieben. Doch nach einigem Herumirren und Leerläufen sind auch wir Drei in Ecuador eingereist.

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Der Dieselpreis ist sensationell tief: 1.75 US Dollar für eine Gallone (3.78 Liter), da macht Tanken geradezu Spass.

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Die Landeswährung ist überraschenderweise der US-Dollar und es sind ungewohnte Eindollar- und Fünfzigcentmünzen im Umlauf. Weniger Spass macht der anhaltend, heftige Regen und die zum Teil unverschämt teuren Stellplätze. Zwanzig Dollar für einen unebenen Parkplatz ohne irgendwelche ‘Services’, nicht einmal ein Abfallkübel.

Parkgebühren auf Ecuadorianisch
Bei Regen fahren wir zu den Thermalbädern von Shuar. Diese werden von einer indigenen Dorfgemeinschaft verwaltet und bereits der matschige Parkplatz kostet gemäss Ansage eines jungen Parkwächters zwei Dollar. Eva gibt ihm die zwei Dollar und verlangt eine Quittung (Recibio). Tatsächlich, wir erhalten eine offizielle, nummerierte Quittung, der aufgedruckte Betrag beläuft sich jedoch nur auf einen Dollar. Wortlos streckt Eva die Hand aus und verschmitzt lächelnd gibt ihr der Parkwächter einen Dollar zurück. Kommentar Thomas: ‘Nice try, aber nicht mit Eva’.

Über Guayquil, zweitgrösste Stadt Ecuadors,

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fahren wir weiter an die Küste, direkt in die Garùa (Nebel, Nieselregen, Feuchtigkeit, Wolkenverhangen). Ein kurzer sonniger Abschnitt in Mantanita, einem kleinen touristischen Surfer- und Kifferhotspot, führt zu einem annehmbaren Standortfoto.

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Auf Schritt und Tritt treffen wir auf psychoaktive Substanzen rauchende Surftouristen, das können wir verstehen, ist aber nichts für uns. Dafür gönnen wir uns Riesencrevetten begleitet von exotischen Drinks und Reggaemusik, das hilft auch.

Auf einem Felsvorsprung gegenüber der kleinen Insel Salango hat sich Christian, ein CH-Auswanderer, in dreissig Jahren Arbeit ein Paradies geschaffen. Man darf hier Campieren und kann zwischen Juni und November Buckelwale beobachten. Wir werden zum Apero eingeladen, dieser entpuppt sich als währschaftes CH-Café-Complet inklusive persönlich aus der CH importierten Thommy-Senf. Am Ende, tief in der Nacht, sind drei Flaschen Rotwein ‘verschwunden’ und der Senfvorrat hat einen deutlichen Schwund erlitten. Herzlichen Dank Christian für die Gastfreundschaft!

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Die Fischmehlfabrik (Futter für die Crevettenzuchten) am Strand der kleinen Ortschaft Salango ist nicht gerade fotogen. Die Abwässer werden, wahrscheinlich ungeklärt, direkt ins Meer geleitet. Trotzdem unternehmen wir im trüben Wetter einen kleinen Strandspaziergang.

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Puerto Lopez, wenige Kilometer weiter der Küste entlang, ist etwas touristischer und es gibt Tauchmöglichkeiten bei der nahe gelegenen Isla de la Plata, auch Galapagos der Armen genannt.

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Bereits bei der Anfahrt zum Tauchspot können wir Buckelwale beim ‘Gumpen’ beobachten. Unter Wasser begleiten uns ihre deutlich hörbaren Gesänge beim Erkunden und Beobachten. Ein sehr schönes Erlebnis.

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Man kann direkt am Strand parkieren aber die Garùa macht diesen Umstand nicht angenehm, es ist feucht und kalt. Den Hunden ist es egal, solange Futter aus dem Camper gereicht wird.

Am sehr frühen Morgen, es ist Ebbe, werden wir wieder einmal geweckt. Ein Lastwagen steht beinahe in der Brandung und wir beobachten wie ‘Waren’ von einem kleinen Boot gelöscht werden. Inspiriert von der Netflixserie ‘Narcos’ vermuten wir spontan illegalen Drogentransport.

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Nach längerer Beobachtung erkennen wir jedoch, dass kräftige Männer, nur mit Boxerschorts bekleidet, kistenweise Fische in den Lastwagen schleppen. Sie müssen mit Stöcken gegen die Angriffe hungriger Pelikane und Fregattvögel verteidigt werden. Auf Nachfrage erfahren wir, dass es sich um Fang für die nahe Fischmehlfabrik handelt, alles legal.

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Die Garùa ist überall, in Machalilla wie auch in Puerto Cayo. Dort wäre wieder ein CH-Campground aber der Besitzer ist in der Schweiz in den Ferien. Wie wir hören, hat er dort schönes, heisses Sommerwetter. Wir stehen vor dem geschlossenen Tor und beraten wohin wir fahren könnten, als uns ein Einheimischer anspricht und an den Strand vor sein Hotel/Restaurant (zurzeit geschlossen) einlädt. Auch hier können wir, ohne den Camper verlassen zu müssen, aus der Ferne Wale beim Springen beobachten.

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Wieder zurück im heissen, trockenen und sonnigen Guayaquil, sind wir froh, die Feuchtigkeit aus unserer Kabine vertreiben zu können. Nun heisst es Packen, denn Thomas feiert in Kürze einen speziellen Geburtstag, was mit einem AHV-Reisli auf die Galapagos Inseln würdig gefeiert werden muss.

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Chinnarizin, Dimenhydrinat und andere Übel.

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