25.8. – 19.9.2022

Lago Agrio – Otavalo - Ibarra – Ipiales/Las Lajas (Kolumbien) – Laguna de Cocha – San Agustin – Silvia - Cali

Auf dem Rückweg aus dem ecuadorianischen Amazonasbecken unternehmen wir einen kurzen Abstecher zum Aguadventure, wo wir noch eine Dschungeltour inklusive Wasserfälle und Sprung in ein natürliches Becken wagen. Als Belohnung gibt es Tilapia und Pollo im Restaurant.

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Der Samstagsmarkt in Otavalo soll der grösste in Ecuador sein.
Spoiler: uns hat der Dienstagsmarkt in Silvia, Kolumbien, besser gefallen

Wir quartieren uns im Casa de Campo Curinan oberhalb von Otavalo ein. Kaum stehen wir, stossen Demian und Ramona, ein CH-Ärztepärchen aus dem Kanton Zug dazu. Sie sind vor sechs Wochen in Cartagena gestartet, da gibt es viele Informationen auszutauschen. Demian ist ein begnadeter Hobbyfotograf, seine Bilder und Kalender erreichen ein anderes Niveau: www.dkphotography.ch

Am Samstag besuchen wir den Markt und treffen zufälligerweise auf Christian und Anna, die wir bei unserem Besuch in ihrer Hosteria Islamar in Salango kennen gelernt haben: ein grosses Hallo. Leider wird Ramona das Handy aus der Tasche geklaut!

In der Overlanderszene ist die Finca Sommerwind bei Ibarra sehr beliebt und bekannt. Hans, eingewandert aus Bayern, hilft mit Insiderwissen nicht nur für die Grenzüberquerung. Dazu gibt es echte bayerische Küche, eiskaltes Bier und sehr gutes Brot. Wir müssen die vielen Eindrücke aus dem Dschungel verarbeiten und verbringen mit wenigen anderen Reisenden aus Deutschland (Chris und Thomas www.vollzeitreisen.de) und Frankreich vier ruhige Tage in dieser idyllischen Umgebung

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Die Ausreise aus Ecuador und die Einreise von uns nach Kolumbien ist problemlos. Schwierig wird es für die Einreise unseres Campers. Im Internet ist eine Vorregistrierung in einem unsäglich benutzerunfreundlichen Programm (DIAN) erforderlich. Am Zoll rät man uns kostenpflichtige Unterstützung in einem kleinen Kiosk in Anspruch zu nehmen. Die hilfsbereite Dame benötigt dafür rund drei Stunden! Eine Nervenprobe, es ist bereits später Nachmittag als wir endlich, aber ohne SOAT (obligatorische Autoversicherung), in Kolumbien einreisen können.

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Autoversicherung SOAT
Die zahlreichen fliegenden SOAT-Verkäufer am Zollübergang sind nicht vertrauenswürdig, es gibt sehr viele Fälschungen und Betrug, bei einer Kontrolle wäre eine hohe Busse fällig. An den Polizei- und Militärcheckpoints werden wir freundlich durchgewunken, wir lächeln angespannt zurück. In Ipiales klappern wir gleichentags noch drei SOAT-Verkaufsstellen ab: entweder können sie ausländische Fahrzeuge nicht versichern, sind geschlossen oder das System funktioniert nicht, echt frustrierend. Es ist bereits dämmrig, als wir (immer noch ohne Versicherung) unseren Übernachtungsplatz bei der Gondelbahn zum Wallfahrtsort Las Lajas erreichen. Die Gondelbahn geniesst den Ruf, die langsamste der Welt zu sein.

Am nächsten Tag gelingt es uns endlich in einem Supermarkt (Exito) die SOAT-Versicherung abzuschliessen, wir sind erleichtert. Zurück in Las Lajas besuchen wir noch den Wallfahrtsort, d.h. Eva besucht: die Geschichte hinter dem ‘Wunder’ von Las Lajas ist ähnlich demjenigen von Mariastein und Eva fragt sich während der tatsächlich sehr langsamen Gondelfahrt kurz, ob ein Dankgebet für die SOAT angebracht wäre. Die Kirche in der Schlucht ist sehr schön und vielbesucht.

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Geldtransfer
Wir wollen eine mehrtätige Tour buchen, Plätze sind noch vorhanden und für die Reservation ist eine Anzahlung fällig. Wir versuchen stundenlang auf jede erdenkliche Weise Geld aus der Schweiz auf das Konto der Reiseagentur zu überweisen. Keine Chance! Entweder kann die Währung (kolumbianischer Peso) nicht gewählt werden oder die Banken hinter den Kreditkarten, und damit auch den Transfer via Western Union, verweigern die Transaktion. Da ist guter Rat teuer. Es klappt nur, indem wir am Automaten (teures) Bargeld beziehen und dieses direkt auf das Konto der Reiseagentur einzahlen. Zur nächsten Bancolombiafiliale sind es vierzig Kilometer schlechte Strasse und ein Wochenende.

Dieses verbringen wir an der Laguna Cocha, beim schweizerisch anmutenden Chalet Güamuez. Bei strömendem Regen in geselliger Runde mit Barbara und Robert, (www.ride2seetheworld.de) geniessen wir am Kaminfeuer frische Trucha (Forellen) und lassen Kolumbien langsam angehen.

Trotz anhaltendem Regen wagen wir uns auf die Ruta 10, Spitznamen Trampolin De Muerte (Todestrampolin) oder Via Del Diablo (Teufelsstrasse). Die letzten knapp siebzig Kilometer nach Mocoa führen kurvenreich auf unbefestigter Strasse durch die kolumbianischen Anden. Kreuzen ist schwierig, überholt wird trotzdem. Ausländer benötigen für diese Strecke drei bis vier Stunden, Kolumbianer sind risikoreich und geübt ‘zügiger’ unterwegs. Es gibt viele Engstellen, Abbrüche, Wasserdurchfahrten und weggeräumte Steinbrocken, die Strasse wird ihren Spitznamen absolut gerecht, ein richtiges Abenteuer.

Die Kreuze an den Felsen erinnern an die vielen tödlich Verunfallten und zeugen von der Gefährlichkeit dieser 'Strasse'. Auf der Strecke übernachten wir einsam an einem Signalmast, denn eine Nachtfahrt kommt nicht in Frage.

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In San Agustin ist es dann soweit, der in Peru geflickte Zahn von Eva bricht, update unter
Pleiten, Pech und Pannen.

San Agustin ist bekannt für seine steinernen Grabfiguren, hunderte sind bereits ausgegraben, Vieles liegt noch unentdeckt unter der Erde. In sehr gepflegten Ausgrabungsstätten können die Figuren erwandert werden

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Wieder queren wir auf übelster Strasse die Anden in Richtung Silvia, wo wir von Anouar und Tochter Maia auf ihrer Finca La Bonanza herzlich willkommen geheissen werden. Es handelt sich um die ehemalige ‘weekend und party location’ eines Drogenbosses (El Scorpion) des Cali-Kartells, inklusive Helikopterlandeplatz, sehr speziell. Von Anouar erhalten wir viele wertvolle Tipps für die Weiterreise.

Barusha, die deutsche Schäferhündin und eigentliche Chefin der Finca, hilft Thomas kompetent beim 'Abschmieren'.

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Jeweils Dienstag findet in Silvia der berühmte Markt der Indigenen statt, wir decken uns mit Waren aller Art ein und geniessen im museumähnlichen Molino Dorado Café die koloniale Athmospäre. Der Markt ist sehr authentisch, was uns viel besser gefällt als der touristisch ‘gehypte’ Samstagsmarkt in Otavalo.

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Thomas wird wieder von unangenehmem Darmgrimmen geplagt, weshalb wir uns im Garten des Hotels el Bosque in der Nähe des Flughafens von Cali einquartieren.

Reis und Haferschleimsuppe, es ist unsicher, ob Thomas fliegen kann.

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