Québec, Ontario (7. - 15.6.2019)

Parc National du Bic (nichts geht mehr)

Nein, der Name ist nicht verwandt oder verschwägert mit dem Kugelschreiberhersteller. Spontan entscheiden wir, den Nationalpark zu besuchen. Beim Umparkieren wollen wir den Motor starten – und da geht nichts mehr: Alphie hält die Klappe. Zündschlüssel drehen: keine Reaktion, nichts, nada, rien du tout. Wir machen lange Gesichter und sehen uns schon auf dem Tieflader des nächsten Dépanneurs. Das Naheliegende zuerst checken und siehe da, der versteckte ‚Generalschalter‘ ist umgelegt. Wieder eingeschaltet zündet Alphie auf Anhieb und schnurrt wie ein Löwe. Da wandert es sich unbeschwert durch den wunderbaren Park. Wir absolvieren die kleine Klettertour auf den Schieferklippen am Rand des Caps und nehmen ‚le contrabande‘ (Schmugglerpfad) zurück zum Parkplatz.

Québec Stadt

Man wähnt sich irgendwo an der bretonischen Küste in einem kleinen Fischerdörfchen. So erleben wir Québec Stadt im ersten Moment. Wir absolvieren das übliche Touriprogramm: mehrmals mit hunderten anderer Touristen durch die Altstadt schlendern, Zitadelle umrunden, the Governors Walk  abschreiten, ein Bier/Cidre zu überhöhten Preisen und die Aussicht geniessen. Die Sicht auf das Chateau Frontenac, das gemäss Reiseführer meist fotografierte Hotel der Welt, ist infolge Renovationsarbeiten durch einen hässlichen Kran verunstaltet. Alles eine Frage der Perspektive wie unser Foto beweist. Hier planten Churchill, Roosewelt und McKenzie den D-Day. Wir geniessen diese Stadt der Superlative bei sommerlichen Temperaturen und schönstem Sonnenschein.

Am Abend stellen wir uns der ultimativen kulinarischen Herausforderung: einer Poutine, dem inoffiziellen Nationalgericht von Québec. Fritten mit viel Bruchkäse in Bratensauce, jedes Restaurant hat für die Sauce ein eigenes Geheimrezept, serviert mit Ketchup und Mayo: en Guete!

Glen Sutton (Wo?)

Wenige Häuser versteckt unter Bäumen, rundum bewaldete Hügel, eine wenig befahrene Strasse entlang des Missisquoi und Felder, die mit viel Mühe vor der Rückeroberung durch den Wald bewahrt werden, so präsentiert sich Glen Sutton. 1938 wurde an diesem einsamen Ort südöstlich von Montreal, direkt an der Grenze zu Vermont/USA, Eva’s Mutter geboren. Dies ist der Grund, weshalb die kanadische Staatsbürgerschaft in Eva’s Familie kam und an zwei Generationen weitergegeben wurde. Die kleine ‚Swiss Dairy Farm‘, die Eva’s Grosseltern damals gekauft hatten, existiert leider nicht mehr. Wir konnten den Standort – auch durch Befragung einiger Bewohner - nicht ganz genau eruieren. In Erinnerung an Theres/Mimami hat sich dieser Umweg allemal gelohnt.

Montreal-Toronto-Prescott-Windsor

Über eine gigantische Baustelle bei der Champlainbrücke hinweg sehen wir beim Vorüberfahren die Skyline von Montreal. Wir waren bereits mehrere Male in der Stadt und umfahren sie deshalb grossräumig. Nach einer Übernachtung in der Marina von Prescott, umfahren wir aus denselben Gründen Toronto. Die Regenwolken hängen so tief, dass die Skyline nicht sichtbar ist.

Wir sind auf dem Weg in die Windy City und planen ein Treffen mit einer Glarnerin.

7 comments

  1. Hallo ihr 2, wir sind die Schweizer vom Hafen von Halifax und St. Peters. Wir verfolgen euren Trip mit Interesse. Wir sind immer noch im Neufundland mit mal gutem mal schlechtem Wetter
    Aber trotzdem eine tolle Insel und sehr gastfreundlich. Wir wünschen euch gute Weiterreise. Irene und Heinz

    1. liebe Irene, lieber Heinz,

      das freut uns das Ihr uns ” verfolgt”.
      Wir sind zwischenzeitlich bereits ins Michigan – wie bei Euch manchmal sonnig dann wieder sehr regnerisch.
      Wir wünschen Euch eine sichere Fahrt – vielleicht bis irgendwann.

      Gruss
      Eva & Thomas

  2. Hallo Eva
    Eure Visitenkarte kam mir heute in die Finger und dabei habe ich mich gefragt wie es Euch geht?
    Das sieht ja alles toll aus. Klappt alles ? Ist es so wie es Du Dir gedacht hast?
    Ich schaue immer wieder in Eure Website rein.
    Weiterhin schöne Reise und passt auf

    Herzlichst
    Jacqueline Suter Bacher

  3. Hallo
    Per Zufall bin ich auf diese Seite gestossen. Interessanterweise ist mir die Swiss Dairy Farm auch ein Begriff. Der Cousin meiner Grossmutter hat diese Farm 1938 von einem Schweizer erworben und dort bis 1988 gelebt. Was danach aus dieser Farm geworden ist weiss ich leider auch nicht.
    Herzliche Grüsse
    Elsbeth

    1. Liebe Elsbeth
      Das ist ja interessant. Gottlieb M. Flueler (Käufer der Farm) war der Götti meiner Mutter. Ich habe ihn 1974 noch persönlich kennen gelernt. Die Farm war damals schon in einem schlechten Zusand, das Dach war an vielen Stellen undicht. Genau gegenüber hat dann seine Tochter, Ruth Shannon, ein neues Haus gebaut, deshalb gehe ich davon aus, dass das alte Gebäude abgerissen wurde. Der Name meiner Grosseltern war Gottlieb und Josephine (geborene Schmidt) von Allmen aus Schwyz.
      Unbekannterweise herzliche Grüsse aus Reno, Nevada.
      Eva

  4. Liebe Eva
    Es hat mich sehr gefreut auf meine Email eine Antwort zu erhalten. Gottlieb M. Flüeler hat uns mit Ruth und Edy immer wieder auf seinen Schweizer-Reisen besucht. Meine Geschwister waren auch bei ihm auf der Swiss Dairy Farm zu Gast. Die jüngere Schwester über eine längere Zeit auch bei Ruth. Jedoch waren meine Geschwister froh, dass sie in ihrem Bus schlafen konnten. 1982 muss die Farm in einem ganz schlimmen Zustand gewesen sein. Leider sind Ruth Shannon und Edy Flüeler 2015 gestorben. Seit dieser Zeit ist der Kontakt abgebrochen. Gottlieb hat uns eine Biographie über seine Auswanderung, die Zeit des Aufbruchs in Canada sowie seine Tätigkeiten im Schweizer Club, hinterlassen. Dabei erwähnt er diverse Schweizernamen welche in der Umgebung gewohnt haben. Darunter auch von Allmen.
    Manchmal erscheint die Welt doch kleiner als sie ist.
    Ich wünsche euch noch viele tolle Erlebnisse und spannende Bekanntschaften auf eurer Reise.
    Liebe Grüsse
    Elsbeth

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