17.2.2021 – 24.3.2021
Aigio – Eläa – Pylos - Koroni
Hier herrscht harter Lockdown. Die Griechen dürfen nur aus triftigen Gründen für maximal zwei Stunden das Haus verlassen. Aber sie nehmen es gelassen und mit gesundem Menschenverstand, denn Athen ist weit weg. Alle touristischen Attraktionen sind geschlossen. Camper bewegen sich in einer Grauzone, von der Polizei meist unbeachtet wird diese Reisetätigkeit knapp geduldet. Irgendwie kommen wir uns vor wie Falschgeld, das noch nicht erwischt wurde. Unsere Strategie: immer nur wenige Kilometer am Stück, drei bis vier Nächte am Ort bleiben, wenn immer möglich ausser Sichtweite. Die Strände sind frei zugänglich, wovon wir ausgiebig Gebrauch machen.
Die meisten Campingplätze sind geschlossen. Wenn dennoch ein offener am Weg liegt, geniessen wir diesen Comfort gerne.
Strände, die nur mit 4x4 erreichbar sind, wecken unser Interesse. Mit Sandblechen und viel Schaufeln erreichen wir den Stellplatz auf einer Betonplatte. Drei Tage Einsamkeit, das ist Isolation.
In Eläa gibt es die kilometerlange ‘Wild Camping Area’. Im Sommer campieren hier die Griechen in der Nebensaison ist es ein beliebter Langzeitstandplatz für Überwinterer. Wir treffen auf die deutsche ‘Wir sind Freisteher’-Community mit Campern der Marke ‘Eigenausbau’. Das Gelände ist so gross, dass man sich sehr gut aus dem Weg gehen kann. Unsere Sandbleche und die Zugkraft des Lastwagens der Youtuber ‘Überallpenner’ kommen zum Einsatz, denn Pavel aus Tschechien hat sich im weichen Untergrund eingegraben. Man hilft sich gerne.
Ochsenbauchbucht, der Name ist ein Begriff und tatsächlich unglaublich schön. Hier treffen wir wieder auf Vanessa und Patrick mit Töchtern in ihrem VW California Beach genannt ‘BamBus’. Unglaublich idyllische und friedliche Tage, die nur durch nächtlichen Starkregen etwas verwässert werden.
Die Burg Navarino bei Pylos wird nicht unterhalten und ein Verbotsschild weist die Besucher auf die Gefährlichkeit hin. Aber die Aussicht lohnt die abenteuerliche Kletterei über bröckelnde Mauern, kniehohe Brennnesseln und überwucherte Geröllhalden.
Mit polizeilicher Bewilligung
In Koroni ist der Campingplatz eine einzige Baustelle, nichts für uns, weiter zur Hafenpromenade. Parken über Nacht ist gemäss Auskunft der Polizei erlaubt aber es dürfen keine Tische oder Stühle aufgestellt werden. Dafür gibt es Zugang zum WiFi und Take-away vom Fischrestaurant. Ein Camper-Dinner, das uns gefällt. Die Ausgangssperre ab 21 Uhr beschert zudem eine ruhige Nacht, perfekt.
Für Touristen sind die Inseln per Fähre nicht erreichbar. Wir schlagen uns Kriti (Kreta) vorerst aus dem Kopf und planen – nichts! Wir lassen uns wie bisher treiben und beobachten die Corona-Situation. Kriti bleibt kritisch und eine Moussaka haben wir auch noch nicht gehabt.
Reichen vier Wochen für drei Finger?
Gerne reise ich virtuell mit Euch mit
Gerne grüßen wir Euch aus der Ferne